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DSC-Notruf (LRC)
Der DSC-Notruf alarmiert Leitstellen und Schiffe digital und standardisiert. Unmittelbar danach folgt der
Sprechfunk-Notverkehr (Mayday) über die passende Arbeitsfrequenz – im LRC-Bereich meist per MF/HF-SSB, küstennah ggf. zusätzlich über UKW.
Ablauf in drei Schritten
- DSC Distress auslösen: Distress-Taste öffnen/gedrückt halten. Wenn möglich, Notfallart wählen (z. B. Fire, Flooding, Abandoning, Person Overboard). Position/UTC prüfen; dann senden.
- Bestätigung abwarten: Auf Distress Acknowledgement der Leitstelle warten. Funkstille halten, außer wenn sich Lage akut verschlechtert.
- Mayday sprechen: Direkt im Anschluss standardisierten Nottext auf der zugewiesenen Frequenz absetzen (MF/HF-SSB bzw. UKW, je nach Lage/Anweisung).
Mayday-Schema (Kurzvorlage)
MAYDAY — Schiffsname (3×) — Rufzeichen/MMSI — Position — Art der Notlage — benötigte Hilfe — Personen an Bord — weitere Angaben — OVER
Ausführliche Grundlagen: GMDSS Grundlagen •
Weitverkehr: MF/HF-Seefunk •
Sicherheitsinfos: NAVTEX & SafetyNET •
Satellit: Inmarsat-C
Praxis-Hinweise
- Position/UTC automatisiert übernehmen (GPS) und regelmäßig prüfen.
- Nach dem DSC-Alarm sofort auf Sprechfunk wechseln und das Mayday vollständig durchgeben.
- Auf Anweisungen der Leitstelle achten; Logbuch mit Zeitstempeln führen.
- Bei Energieknappheit: Kurz, klar, necessary only. Priorität: Menschenleben, Ortung, Lagebild.
Fehler vermeiden
- Kein testweises Senden echter Distress-Alarme. Üben am Simulator oder mit autorisierten Testanrufen.
- Notfallart nur wählen, wenn es die Zeit zulässt; sonst sofort senden.
- Nach der Bestätigung nicht schweigen: Mayday muss folgen, damit Helfer Details erhalten.
Kurz & knapp
DSC zuerst oder erst Mayday?
Immer zuerst DSC-Distress, dann der Sprechfunk-Notverkehr. Nur wenn die Anlage ausfällt, direkt Mayday sprechen.
Welche Strecke im LRC-Bereich?
Primär MF/HF-SSB gemäß Anweisung/Verfahrensplan; UKW ergänzend, sofern Abdeckung vorhanden ist.
Wo übe ich sicher?
Im Kurs oder am Simulator. Für reale Geräte: nur zulässige Test-/Routineanrufe an Küstenfunkstellen.