GMDSS Grundlagen – einfach erklärt

Das Global Maritime Distress and Safety System sorgt weltweit für schnelle Notrufaufnahme und verlässliche Sicherheitsinformationen. Hier bekommst du die Basis: Ziele, Bausteine, Alarmierungswege und die Einordnung der Seegebiete A1–A4.

Peter Wörner, Chef – GMDSS Schnellüberblick Chef

Goldene Regel im Notfall

DSC zuerst – dann Mayday im selben Band. Parallel laufen die MSI-Dienste (NAVTEX/SafetyNET) weiter, aber sie ersetzen den Notverkehr nicht.

Ziele & Prinzip GMDSS

  • Notrufe erreichen automatisch die zuständige Leitstelle und Schiffe in Hörweite.
  • Sicherheitsmeldungen (Wetter, Navigationswarnungen) werden regelmäßig und zielgenau verbreitet.
  • Ausrüstung, Frequenzen und Verfahren sind international standardisiert.

Bausteine des GMDSS - Grundlagen einfach erklärt

  • DSC (UKW/MF/HF) für den digitalen Notruf und Anrufaufbau.
  • Inmarsat-C inkl. EGC/SafetyNET für weltweite MSI und Distress-Meldungen.
  • NAVTEX & SafetyNET für automatische Sicherheitsinformationen (MSI).
  • EPIRB, SART & AIS-SART für Alarmierung (406 MHz) und lokale Ortung.
  • MF/HF-Seefunk (SSB) für Weitverkehr, Not-/Dringlichkeits-/Sicherheitsfunk.

Alarmierungswege im Überblick

  • Digital: DSC-Distress (UKW/MF/HF) mit MMSI, Position, Notart (wenn Zeit).
  • Satellitär: Inmarsat-C Distress, Leitstellenkommunikation & Rückmeldungen.
  • Baken: EPIRB 406 MHz (global), 121,5 MHz Homing, oft mit GNSS-Position.
  • Ortung vor Ort: Radar-SART (X-Band) bzw. AIS-SART als klar sichtbares Ziel.

MSI – Maritime Safety Information

Küstennah liefert NAVTEX (A1/A2) automatisch Navigations- und Wetterwarnungen, weltweit übernimmt SafetyNET/EGC via Inmarsat-C (NAVAREA/METAREA-Filter). MSI ergänzt den Notverkehr – ersetzt ihn aber nicht.

GMDSS Seegebiete A1–A4

Das geplante Fahrtgebiet bestimmt Ausrüstung und Zeugnis. Details: Seegebiete A1–A4.

  • A1: UKW-Abdeckung nahe der Küste (SRC-Bereich).
  • A2: Mittelwellenabdeckung jenseits A1 (MF).
  • A3: Kurzwelle/Satellit außerhalb A1/A2 (typisch Inmarsat-C).
  • A4: Polarregionen ohne Inmarsat-Abdeckung.

SRC vs. LRC im GMDSS

SRC deckt UKW in A1 ab. Das LRC erweitert auf MF/HF und Satellitenfunk für A2–A4. Mit vorhandenem SRC führt dich die Ergänzungsprüfung direkt zum LRC.

GMDSS Notrufablauf in der Praxis

  1. DSC-Distress auslösen (Band/Frequenz passend zur Strecke).
  2. Mayday im selben Band vollständig sprechen (Name – Rufzeichen/MMSI – Position – Notlage – Hilfe – Personen – weitere Angaben – OVER).
  3. Anweisungen der Leitstelle befolgen, Logbuch fortschreiben, Ortungshilfen bereithalten (EPIRB, SART/AIS-SART).

Details & Übungen: DSC-Notruf (LRC).

Prüfungsrelevante Fragen – GMDSS Basics

Nenne die Kernziele des GMDSS.

Schnelle Notrufaufnahme, zielgerichtete Alarmierung/Koordination und regelmäßige Verbreitung von Sicherheitsinformationen.

Welche Systeme liefern MSI küstennah und weltweit?

NAVTEX (küstennah A1/A2) und SafetyNET/EGC via Inmarsat-C (weltweit A3).

Was folgt auf einen DSC-Distress?

Unmittelbar der Sprechfunk-Notverkehr (Mayday) im selben Band wie der DSC-Alarm.

Wofür stehen EPIRB, SART und AIS-SART im System?

EPIRB: globale Alarmierung (406 MHz). SART/AIS-SART: lokale Ortung im Suchgebiet.

Welches Zeugnis ist für A2–A4 passend?

LRC (MF/HF mit DSC, Satellitenfunk). Für A1 genügt SRC.

Kurz & knapp

Brauche ich für A1 das LRC?

Nein. In A1 reicht SRC. LRC ist relevant für A2–A4 bzw. MF/HF oder Satellitenfunk an Bord.

Wie bekomme ich Sicherheitsinfos?

Küstennah über NAVTEX, weltweit über SafetyNET/EGC (Inmarsat-C).

Welche Sender sind Pflicht?

Hängt vom Seegebiet ab. Überblick: A1–A4.

Hinweis: Vollständige Terminübersicht & Preise stehen ausschließlich auf den Kursseiten.

Weitere Glossar-Begriffe zum LRC:

Inmarsat-C

SafetyNET/EGC & Distress über Satellit.

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