MF/HF-Seefunk – Grundlagen & Praxis

Seefunk auf Mittel- und Kurzwelle erweitert den UKW-Bereich um echte Weitverbindungen – wichtig für Langfahrt und alle Fahrten außerhalb A1. Im GMDSS arbeitet MF/HF mit DSC-Alarmierung und SSB-Sprechfunk zusammen.

Peter Wörner, Chef – Hinweis zu MF/HF-Seefunk Chef

MF/HF-Seefunk Bandtreue & Antenne zuerst

Im Notfall DSC im Zielband senden und Notverkehr im selben Band führen. Für Reichweite: sauberer Antennentuner, gutes Gegengewicht (Counterpoise) und stabile 12/24-V-Versorgung.

Sailor 6300 MF/HF-Seefunk -SSB Kurzwellengerät – Prüfungssetup im Transas Profi TGS bei Radio Offshore
Prüfungsnahes Training am Sailor 6300 (MF/HF-SSB) im Transas Profi TGS Simulator – wie in der LRC-Praxisprüfung.

Grundlagen: Einsatz & Vorteile (MF/HF-Seefunk)

  • Weitreichende Kommunikation jenseits der UKW-Sichtweite (A2–A4).
  • Redundanz neben Inmarsat-C und NAVTEX/SafetyNET.
  • Standardisierte Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsverfahren im GMDSS.

Betriebsarten MF/HF-Seefunk

  • DSC auf MF/HF: digitaler Alarm/Anruf, automatische Übertragung von MMSI/Position/UTC.
  • SSB-Sprechfunk: Nottexte, Verkehr mit Leitstellen/Schiffen nach dem DSC-Alarm.

Den Ablauf findest du unter DSC-Notruf (LRC).

Frequenzen, Reichweite & Ausbreitung MF/HF-Seefunk

MF (GW)

  • DSC Not: 2187,5 kHz
  • Sprechfunk Not: 2182 kHz
  • Regional zuverlässig, besonders nachts stabil

HF (KW)

  • DSC Not: 4207,5 · 6312 · 8414,5 · 12577 · 16804,5 kHz
  • Sprechfunk Not: 4125 · 6215 · 8291 · 12290 · 16420 kHz
  • Bandwahl: Tag: höhere Bänder · Nacht: niedrigere Bänder

Ausbreitung

  • D-Schicht dämpft tagsüber tiefe Frequenzen
  • F-Schicht ermöglicht Weitverbindungen (Skywave)
  • Jahreszeit, Sonnenaktivität & Antenne beachten

MF/HF-Seefunk Anlage an Bord

  • Transceiver mit DSC-Controller (z. B. Sailor-Serie), passender Antennentuner (ATU) und HF-Antenne (Achterstag/Backstay).
  • Gegengewicht/Counterpoise (Breitband-Backplane, Kiel/Heckspiegelfläche) für effizienten Strahlungswiderstand.
  • Saubere Erdung/Trennfunkenstrecke, entstörte, stabile Stromversorgung (Spannungseinbruch vermeiden).
  • Korrekte Identitäten/Konfiguration (MMSI, DSC-Einstellungen, Position/UTC via GPS) und Logbuchbezug.

Sicherheitsinformationen

Küstennah: NAVTEX · weltweit: SafetyNET/EGC über Inmarsat-C. MF/HF ergänzt Notruf und Verkehrswege – besonders, wenn Satellit/UKW ausfallen.

Welches Funkzeugnis?

LRC für MF/HF oder Satellitenfunk (A2–A4). SRC genügt für UKW im A1-Bereich. Vom SRC führt die Ergänzungsprüfung zum LRC.

Prüfungsrelevante Fragen zu MF/HF

Welche MF-Frequenzen nutzt du für Not/DSC?

DSC: 2187,5 kHz · Sprechfunk Not: 2182 kHz.

Nenne die HF-DSC-Notfrequenzen.

4207,5 · 6312 · 8414,5 · 12577 · 16804,5 kHz.

Warum ist „Bandtreue“ wichtig?

DSC-Alarm im Band → Notverkehr im selben Band. So bleiben alle Beteiligten im gleichen Ausbreitungs- und Hörbereich.

Welche Antennenpunkte sind auf einer Yacht üblich?

Isoliertes Achterstag als Langdraht, alternativ Glasfiber-Heckantenne; ATU nahe Antennenfuß, kurzer HF-Pfad, gutes Gegengewicht.

Tag oder Nacht: welches Band?

Tag: höhere Bänder (8/12/16 MHz) · Nacht: niedrigere (4/6 MHz). Sonnenaktivität/Distanz beachten.

Was dokumentierst du im Logbuch?

Zeit, Band/Frequenz, Gegenstation, Inhalt/Art (Not/Dringlichkeit/Sicherheit), angewiesene Maßnahmen.

Kurz & knapp

Reicht UKW für Hochsee?

Für A1 ja. Für Offshore/Langfahrt empfiehlt sich MF/HF und/oder Inmarsat-C – mit LRC.

DSC oder SSB?

DSC alarmiert digital; SSB trägt die Durchsagen. Beides gehört zum Notrufablauf.

Was ist der schnellste Weg vom SRC?

LRC-Ergänzungsprüfung für SRC-Inhaber. Inhalte: MF/HF, Inmarsat-C, NAVTEX.

Weitere Glossar-Begriffe zum LRC:

Inmarsat-C

SafetyNET/EGC & Distress über Satellit.

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Hinweis: Vollständige Terminübersicht & Preise stehen ausschließlich auf den Kursseiten.

Radio Offshore® – geführt von Dipl.-Ing. (FH) Peter Wörner, Eschenweg 7, 74366 Kirchheim am Neckar